Auch dieses Jahr schauen die Turmfalken wieder im Februar nach ihrem Zuhause. Hin und wieder kann man sie in der Kameranische
beobachten. Noch ist das nicht regelmäßig, aber es scheint darum zu gehen, dass die Dohlen vertrieben werden. diese haben nämlich ebenfalls Besitzansprüche.
Es dürfte jetzt nur wenige Wochen dauern, bis die ersten Eier gelegt werden, wir werden uns dazu rechtzeitig melden.
Wir vermuten, daß es an den Temperaturen liegt, daß die Falken sich nur selten blicken lassen. Das nützen
die Dohlen aus und die Nische liegt nun voller Zweige und sonstigem Nistmaterial. Wir werden uns wohl in den nächsten Tagen
an die erneute Reinigung der Nische machen müssen....
Der benachbarte Storchen-Horst ist auch wieder verwaist. Nach wenigen Tagen sind zuerst die Störchin und danach der
Storchenmann ausgezogen. Wir sind gespannt, ob sich ein zweites Paar findet.
Die Nächte sind noch relativ kalt, nahe der Frostgrenze und daher lassen sich die Falken auch tagsüber nur ab und zu im Kirchhof blicken. Wir beobachten immer wieder die Dohlen, die teilweise den Störchen auf deren Horst die Zweige klauen und in die Nische schaffen. Wir hatten letzte Woche schon einmal eine überfällige Reinigung vorgenommen, aber die Dohlen geben nicht auf. Wir lassen sie jetzt erst einmal gewähren und vermuten, daß die Falken letztendlich die Situation klären werden (oder aufgeben).
Nach 2 heißen Tagen ist heute wieder eine Regenfront angesagt. In den letzten Tagen war das Falkenpaar sporadisch für kurze Zeit in der Nische. Heute sitzt Frau Falke längere Zeit vorne und beobachtet den Kirchhof. Ja, wir warten eigentlich auf die Eiablage, aber auch im letzten Jahr gab es diese erst Anfang Mai.
Wir sind gestern aus unserem Urlaub zurückgekehrt und haben in der Ferne erfahren, daß es zwischenzeitlich
einige aufregende Szenen in der Nische des Kirchturms gegeben hat. Nachdem die Dohlen ja ihre hartnäckigen Brutversuche aufgegeben
hatten (was augenscheinlich mit der höheren Präsenz des Turmfalkenpaars zusammenhing), kam es wohl gestern zu einer heftigen
Auseinandersetzung zwischen zwei weiblichen Turmfalken. Es ist nicht ganz klar, ob dies unmittelbar nach einer Eiablage stattfand.
In jedem Fall liegt nun ein scheinbar unbeschädigtes Ei, welches auch zeitweise von einer weiblichen Falkendame bebrütet bzw.
beschützt wird. Dies wäre ein ungewöhnlicher Vorgang, den wir so in der Vergangenheit noch nicht beobachtet haben, jedoch
aufgrund des Vorfalls verständlich.
Die Fotos wurden uns dankenswerterweise von Sigrid und Norbert zur Verfügung gestellt.
(klicken zum vergrößern)
Kurzer Bericht aus der Falken-Nische: Es wird weiterhin gebrütet, auch der Terzel beteiligt sich, aber nur wenig. Aber er versorgt
Frau Falke regelmäßig mit Beute, die meist außerhalb der Nische übergeben wird. Der Schlupf der Jungen sollte eigentlich in den
nächsten Tagen erfolgen.
Nebenan wird ein einzelnes Storchenkind seit etwa 4 Wochen versorgt, welches die Hitze der letzten Tage und auch den
Starkregen gut überstanden hat (soweit wir das aus der Ferne verfolgen konnten).
Gestern und heute sind insgesamt 4 Falken-Küken geschlüpft, alles verläuft nach Plan, die Jungen werden von den Eltern versorgt, in den nächsten Tagen soll es heiß werden, dennoch wird die Falkenmutter noch meistens bei den Jungen bleiben.
Heute gab es nach Tagen der Hitze erträgliche Temperaturen. Die kleinen Falken sind recht mobil, heute konnten wir sie abends
beobachten, wie sie gemeinschaftlich ohne Hilfe der Eltern Beute zerteilten. Dies wird sich sicherlich in den nächsten Tagen
ändern, da gewinnt meistens nur der mit dem größten Hunger oder der Geschickteste.
Die Mutter lässt sich wegen der
hohen Temperaturen nur ab und zu in der Nische sehen, auch nachts schläft sie oft außerhalb, aber sicherlich immer in
Reichweite. Wir haben sie öfter in den Bäumen gegenüber gesehen.
Scheinbar verläuft alles nach Plan, die Kleinen
sind jetzt schon mehr als 2 Wochen alt, das Gefieder verändert sich schon sehr schnell.
Die Jungvögel werden immer größer, das Federkleid verändert sich beinahe täglich. Der ein oder andere rückt immer weiter nach vorne, um einen Blick in die Umgebung und den Kirchhof zu wagen. In guten Mäusejahren, d.h. bei ausreichender Nahrung herrscht unter den Jungvögeln keine Aggressivität. Schnäbeln und Fänge reinigen kann nun zunehmend bei ihnen beobachtet werden, dies dient dem Zusammengehörigkeitsgefühl. Eine interessante wissenschaftliche Beobachtung am Rande: Scheinbar bekommen Paare, die spät im Jahr mit dem Brutgeschäft beginnen, überwiegend weiblichen Nachwuchs. Dies könnte bei unseren Falken in diesem Jahr der Fall sein, wir vermuten allerdings auch, dass es sich bei den Eltern um ein neues Falkenpaar handelt.
So, der erste Jungfalke war heute Morgen vor 10 Uhr ausgeflogen, man konnte es beinahe gestern schon vermuten. Es gab immer wieder Trockenübungen im Fliegen und zumindest 2 des Quartetts saß recht weit vorne am Ausgang. Er spazierte dann einige Minuten auf der Kante unterhalb der Nische, versuchte danach, das steile Kirchendach zu erklimmen, was natürlich nicht gelang und damit endete, dass er vor dem Schneefang landete. Dort saß er wiederum recht lange, zwei Stunden später war er dann verschwunden (vermutlich in den Bäumen). Gegen 15 Uhr gelang ihm dann tatsächlich der Rückzug, was eine richtige Meisterleistung bedeutet, das hatte vor ihm in den letzten Jahren so früh keiner der Jungfalken geschafft. Die Falkeneltern brachten zwischendurch auch ihm Beute, die Maus landete jedoch in der Regenrinne.
Gestern war es spannend, morgens war der erste Jungfalke ausgeflogen, die anderen waren entsprechend aufgeregt. Gegen 9 Uhr war der zweite raus, die beiden letzten brauchten noch ein wenig Bedenkzeit. Irgendwann war die Nische leer, sie waren auch nicht zu sehen, saßen alle versteckt in den Bäumen. Bei Rückkehr der Eltern mit Futter wurde es dann laut und der ein oder andere kam aus der Deckung. In diesem Jahr gab es in den letzten Tagen wenig Wind, so dass man keine größeren Abstürze befürchten musste. Der ein oder andere versuchte dennoch heute, das Dach hochzuklettern, die Dohlen saßen in entsprechender Entfernung und beobachteten das Spektakel. Seit gestern ist auch das Storchennest leer, scheinbar sind die Eltern nun weggezogen (der kleine Storch hat es ja leider nicht geschafft). Dies nützen die Falken wie auch die in den Jahren zuvor für kleinere Touren, vom Storchennest zum Baum und wieder zurück, sehr interessant zu beobachten, sie sind allesamt sehr motiviert. Einer saß heute Morgen wieder in der Nische, aber die Kirchenglocken zum Gottesdienst hatten ihn dann doch vertrieben. Sieht alles sehr gut aus....
Es sah so aus, als wenn die Jungfalken und ihre Eltern schon ausgezogen sind, aber aufgrund der heftigen Regenfälle in den letzten Tagen sieht man ab und zu doch den einen oder anderen Jungfalken am Ausgang der Nische sitzen. Heute Morgen waren sie zu zweit. Jedoch dauern die Ausflüge jetzt doch immer länger und es wird sicherlich nicht mehr lange dauern, bis sie uns endgültig verlassen.